Zazen

Was ist Zazen?

ZEN-Meditation ist ursprünglich eine Strömung des Buddhismus, die sich in China als Chan etwa seit dem fünften Jhr. entwickelt und von dort über verschiedene asiatische Länder insbesondere nach Japan verbreitet hat. Zentrale Praxis des ZEN ist das Zazen, das Sitzen in Stille und Kinhin, die Gehmeditation. Zazen (Za= „Sitzen“ und ZEN = „Versenkung“) ist eine spirituelle Praxis und nicht an eine bestimmte Religion gebunden. ZEN zielt darauf ab, den gegenwärtigen Augenblick so zu erfahren, wie er ist. Mit zunehmender Meditationspraxis klärt sich bei den meisten Praktizierenden der Geist, so dass sie zwischen eigenen Gedanken oder Gefühlen und der Welt und dem Leben, wie sie eigentlich sind, unterscheiden können. Diese Klarheit verhilft zu einem stressfreieren Alltag einerseits und zu mehr Empathie und die Fähigkeit komplexe Zusammenhänge zu erkennen, andererseits.

Zwar erscheint die Zen-Praxis methodisch sehr einfach, dennoch ist es für Anfänger hilfreich und zu empfehlen, sich zumindest über einen gewissen Zeitraum von einem/einer erfahrenen Lehrer*In begleiten zu lassen.

Fotos: Zazen (Sb)

Die Haltung von Zazen

Um Zazen zu praktizieren benötigt man ein Zafu. Das ist ein Sitzkissen mit Kapok oder Buchweizen gefüllt. Die Beine sind gekreuzt (Voll-Lotus, Halber Lotus, Viertel-Lotus, burmesischer Sitz oder für Leute mit Knieproblemen ein Stuhl). Das Becken ist nach vorne geneigt, so dass die Unterschenkel und die Knie gut Kontakt zum Zabuton haben. Von dieser Basis aus streckt man die Wirbelsäule und den Nacken ab der Taille. Der Kopf stößt gegen Himmel. Die Schultern sind locker. Der Blick ist gesenkt. Die linke Hand ruht in der rechten Hand, die Handinnenflächen zeigen nach oben. Die Daumen berühren sich leicht. Sie sollten weder Berg noch Tal bilden. Die Hände liegen mit den Handkanten am Unterbauch an. Auf diese Weise sind die Bedingungen für eine stabile Haltung geschaffen, die für eine weitgehende Unbeweglichkeit wichtig ist. Man sitzt in dieser Haltung und konzentriert sich auf die Atmung. Die Ausatmung ist ruhig und lang, nicht wahrnehmbar.

Die Körperhaltung ist Ausdruck einer Geisteshaltung, die jenseits aller Ich-bezogenen Vorstellungen und Gefühle ist. Nach DOGEN, dem Gründer der Soto-Schule (1200-1253), heißt das „richtige“ Sitzen zu üben, schon ein Buddha – erwacht – zu sein.

Kin Hin, Gehmeditation, übt man zwischen zwei Zazen. Es ist das Gehen im Rhythmus der Atmung. Wie beim Zazen ist die Konzentration auf jeden Aspekt der Haltung wesentlich.

Foto: Das Holz ruft zum Zazen (ABZen)

Foto: Zafu und Zabuton (Sb)

Foto: Die Handhaltung (AZI)